In
Schwerin und
Rostock werden die Spielbanken schon im August 2013 ihre Pforten schließen müssen. Mit ihnen gehen die 71 Damen und Herren, die bisher beste Arbeit ablieferten und den Betrieb bis dato am Leben hielten. Als letzter Arbeitstag ist für sie der 5. August vorgesehen – danach geht in den beiden Casinos nichts mehr. Grund dafür ist der vor genau einem Jahr veränderte
Glücksspielstaatsvertrag, der die Schließung der beiden Spielbanken mit zu verschulden hat. Die Umsätze sind schlichtweg zu niedrig als dass ein Erhalt der Casinos noch möglich wäre. Die Ausgaben, die dem entgegenstehen, sind unverhältnismäßig hoch. Einen anderen Weg als den
unwirtschaftlichen Spielbetrieben ein Ende zu setzen, scheint es nicht mehr zu geben.
Das Finanzministerium hat die
Brutto-Spielerträge aller Casinos im Land zusammengerechnet und kommt dabei auf gerade einmal 6,5 Millionen Euro. Zieht man alle Kosten davon ab, bleiben letztlich nur noch 697.000 Euro übrig. Damit kosten die Betriebe mehr als sie einnehmen – ein Zustand, der laut einem Pressesprecher nicht mehr tragbar sei. Ein Problem sind vor allen Dingen die nunmehr bereitgestellten Aufsichtsbeamten, die allein im Jahr 2011 etwa
815.000 Euro kosteten.
Ein noch größerer
Knackpunkt als vorgenannte sind die steuerlichen Abgaben, die Spielbanken in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile zu entrichten haben. Dies sind nunmehr 29 Prozent. Weitere Gesichtspunkte, die den Betrieb erschweren, sind Spielersperren, eingeschränkte Möglichkeiten der Werbung, illegale Betreiber und die mittlerweile zumindest teilweise erlaubten
Online Casinos . Schon seit 2008 verzeichnen die beiden nun schließenden Spielbanken drastische Umsatzrückgänge. Da das Land jedoch weiterhin auf die hohe Steuer bestand, gibt es nunmehr keinen Ausweg mehr. Will heißen, dass eine Schließung faktisch notwendig ist. Was unglaublich ist, sind die Aussagen des Finanzamtes in
Ribnitz-Darmgarten. Hier äußerte man sich dahingehend, dass eine Senkung der Abgabe den
Erhalt der Spielbanken ermöglichen würde und dass die Betriebe in diesem Fall sogar gewinnbringend betrieben werden könnten.
Bereits im vergangenen Jahr musste die Spielbank in Waren wegen ähnlicher Probleme schließen. Die
Ostsee-Spielbanken äußern sich aktuell noch nicht zu ihrer persönlichen Lage und dazu, ob sie womöglich als nächstes die Pforten schließen müssen.